Hier der Link zum Video "Expedition Nordsee: 125ccm zwischen Realität und Wahnsinn: pfeifender Zollmeister des Hafens Neuhaus Oste"
Los ging es in Debstedt
Kirchdorf seit dem 12. Jh., Feldsteinkirche geweiht dem Heiligen Dionysius.
Karl der Große soll hier getauft haben – oder sein Pferd.
Die Geschichte ist älter als die meisten Familien, und der Wind trägt sie weiter.
Wenn man hier zu laut hupt, antwortet der Pastor mit Latein.
Neuenwalde
Klosterort seit 1334, heute Bildungszentrum mit Backsteingotik und Gartenstille.
Adelige Damen wohnen noch, aber die Glocken schweigen.
Die Mauern erzählen von Gebet, Rückzug und dem leisen Wandel der Zeit.
Wer hier falsch parkt, wird nicht verwarnt – sondern gesegnet.
Krempel
1280 erwähnt, heute ein Ort mit mehr Schafen als Menschen.
Die alte Schule ist jetzt Feuerwehrhaus – falls mal wieder ein Bienenschwarm durchdreht.
Und dann war da die Sage vom Fuhrmann, der mit seinem Wagen voller Krempel durch Krempel fuhr.
Seitdem heißt Gerümpel hier „ortsübliches Ladegut“.
Wanna
Seit 1139 in den Urkunden, liegt Wanna wie ein stiller Wächter am Gravenberg.
Dort oben: Megalithanlagen, Urnengräber, steinerne Zeugen aus vorpommeszeitlicher Epoche.
Der Ort selbst bleibt leise – ein Platz mit Geschichte, die sich nicht aufdrängt.
Hier flüstert sogar der Nebel in plattdeutsch.
Kampen
Ortsteil von Nordleda, so ruhig, dass selbst die Kühe flüstern.
Früher Teil des Kirchspiels, heute Teil der Landschaft.
Die Wege sind schmal, die Hecken alt, und der Horizont kennt keine Eile.
Wenn hier jemand winkt, meint er’s – oder vertreibt Krähen.
Nordleda
St.-Nicolai-Kirche um 1200, Moorgebiet, Quelle der Wilster.
Der Ort klingt wie ein norddeutscher Zaubertrank.
Die Geschichte liegt hier nicht in Büchern, sondern im Boden – feucht, tief und voller Erinnerungen.
Wer hier barfuß geht, trifft auf Vergangenheit zwischen den Zehen.
Belum
1377 Vertrag mit Hamburg – damals ging’s um Sicherheit, heute um Mühlenromantik.
Die St.-Vitus-Kirche ist älter als die meisten Länder.
Die Belumer Schanze war mal Verteidigungsanlage – heute verteidigt man hier den Skatplatz.
Und wer verliert, muss den Mühlstein putzen.
Oste-Sperrwerk
Bauwerk gegen Sturmflut, 1964–1968. Fünf Öffnungen, eine Klappbrücke, viel Technik.
Wenn Poseidon hier durch will, muss er klingeln.
Die Tore wiegen 75 Tonnen – und die Geschichte noch mehr.
Hier wird nicht diskutiert – hier wird gestaut.
Ihlienworth
St.-Wilhadi-Kirche, Quelle der Medem, romantische Kahnfahrten.
Der Ort klingt wie ein Gedicht, das keiner versteht.
Der Heilige Willehad soll hier gewirkt haben – und der Wind scheint das zu bestätigen.
Hier paddelt man nicht – man pilgert mit Paddel.
Bad Bederkesa
Burg, Windmühle, Moorheilbad.
Die Mühle backt, die Burg zeigt Funde aus der Feddersen Wierde.
Das Moor liegt da wie ein Gedicht ohne Reim – still, tief und voller Geschichten.
Und wer zu lange reinschaut, hört es murmeln: „Bleib doch.“
Heim nach Bremerhaven
Letzte Etappe, Rückenwind und Sonnenuntergang.
Die Stadt kam näher, der Tank war leer, aber die Geschichte voll.
Die Straßen wurden breiter, die Gedanken leiser.
Und irgendwo zwischen Deich und Laterne war die Tour zu Ende – aber nicht vorbei.
🛵 Tourbericht: Mit’m Roller durchs Sagenland – 13 Stationen, 1 Tankfüllung, 0 Gedöns
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Skipper71m
